Die philippinische Küche ist wahrscheinlich so bunt und abwechslungsreich, wie in diesem Land Volksgruppen leben und Sprachen gesprochen werden. Letzteres sind übrigens ganze 171. Die Kücher unterliegt Einflüssen der umliegenden Länder Südostasiens. Aus denen kamen schon seit frühester Geschichte immer wieder Einwanderungswellen in den Inselstaat. Hinzu kommen weitere Einflüsse aus der spanischen und amerikanischen Kolonialzeit.
Asiatische Gerichte aus China, Japan und Indien haben sich bei uns längst durchgesetzt. Auch koreanisch, vietnamesisch oder laotisch kann man in größeren Städten Deutschlands meist problemlos finden. Philippinisch dagegen seltener. In ihrem Trend Report 2018 kündigen die Food-Consultants Baum + Whiteman den Vormarsch der philippinischen Cuisine in den USA an. Daher werden wir in Deutschland wohl nicht lange warten müssen, bis sich dieser Trend auf den ersten Streetfood-Märkten auch bei uns durchsetzt.
Hinweis: Dieser Bericht gehört zur Artikelserie Food-Trends 2018.
Was ist Filipino Food?
Wer an dieser Stelle typische asiatische Gerichte oder scharfe Currys erwartet, liegt falsch. Die philippinische Küche ist nicht besonders scharf, sonder eher mild würzig und oft mit Kokosmilch zubereitet. Vor allem Reis, Fisch und Meeresfrüchte spielen als Grundnahrungsmittel eine große Rolle.
Dazu gibt es allerlei Obst und Gemüse, welche überall im Land ganzjährig wachsen. Das Essen wird meistens nur lauwarm in mundgerechten Stücken serviert, da die Filipinos nur mit Löffel und Gabel essen.
Was sind typische philippinische Gerichte?
Da die Küche der Philippinen so bunt und vielfältig ist wie ihre Ethnien und Kulturen, kann man wohl nicht alle Leckereien aufzählen, die es dort gibt. Trotzdem möchte ich euch einige davon vorstellen. Wie auch in meinem Bericht zur Küche der Levante werde ich diesen Artikel in den kommenden Wochen immer wieder aktualisieren und mit den jeweiligen Rezepten verknüpfen.
Adobo: Dieses Gericht ist eines der bekanntesten und stellt sich in die Reihe der Nationalgerichte der Philippinen. Adobo beschreibt eher eine Zubereitungsart, bei der Fleisch in einem Soja-Essig-Sud gart. Es gibt viele Varianten mit Schwein, Rind, Geflügel oder Fisch. Ich habe für euch die Geflügel-Variante Adobo Manok [Rezept] ausprobiert.
Pancit: Ein Nudelgericht, welches seinen Ursprung in China hat und im Laufe der Jahre durch die Filipinos unzählige Male abgewandelt wurde. Es wird mit den verschiedensten Zutaten zubereitet. An den Küsten zumeist eher Fisch oder Meeresfrüchte, im Landesinneren mehr Fleisch und regionales Gemüse. Dabei unterscheidet man in Pancit Bihon mit dünnen Reisnudeln und Pancit Canton mit dickeren Eiernudeln.
Mechadong: Dieses Gericht hat seinen Ursprung als Mechado in Spanien und ähnelt weitestetgehend unserem hier bekannten Rindergulasch oder -Ragout. Durch die Zugabe von Soja- und Fischsoße sowie dem Saft der Calamansi, einer Hybride aus Mandarine und Kumquat, erhält dieses Gericht philippinische Einflüsse. Das Rezept dazu findet ihr hier: Mechadong Baka [Rezept]
Sinigang: Für die Meisten wird Sinigang zunächst etwas gewöhnungsbedürftig sein. Diese saure Suppe ist ebenfalls eines der Nationalgerichte auf den Philippinen. Sie wird zumeist aus Fisch gekocht, aber auch Huhn und anderes Fleisch sind üblich. Den sauren Geschmack hat diese Suppe von der Tamarinde, die auch bei uns in Deutschland immer mehr Bekanntheit erlangt.
Kinilaw: Das herzhafte Gericht aus rohem Fisch mariniert zunächst in Essig und wird dann zusammen mit Knoblauch, Ingwer, Chili und anderen Zutaten zubereitet. Die Filipinos essen in gemütlicher Runde, bei der jeder ein Gabel bekommt und sich alle gemeinsam bedienen. Man kann Kinilaw am ehesten mit dem etwas bekannteren Chevice aus der Karibik vergleichen.
Kare-Kare: Dieser traditionelle Eintopf aus Ochsenschwanz, Schweinshachse und verschiedenen Gemüsesorten, wie Auberginen und Bohnen steht oft an Festtagen auf dem Tisch. Eine herzhafte Erdnuss-Soße rundet das Gericht ab.
Fazit
Die Speisen von den Philippinen würden die asiatischen Küche hierzulande durch ihre gewisse Andersartigkeit sehr bereichern und ihr neuen Schwung geben. Dadurch, dass viele dieser Gerichte bereits in mundgerechte Portionen geschnitten sind oder auf Spießen serviert werden können, ist Ihr Vormarsch über unsere Streetfood-Märkte gut denkbar.
Ob sich dieser Food-Trend bereits in 2018 oder erst danach richtig etabliert bleibt abzuwarten. In der Zwischenzeit werde ich die Gerichte einfach für euch nachkochen und euch die Rezepte zeigen 🙂
Hi Fernweh-Koch,
hier ist ein Restaurant mit Menüs in Kitzbühel, Österreich. Ich habe mir nur ein paar Fotos gesehen und die Menüs gelesen und habe richtig Appetit bekommen. Es lebe diverse Küchen!!
LG
Mian
Lieber Henrik, zuerst mal Gratulation zu deinem wunderbaren Blog.
Wenn ich einmal einen Beitrag bis zum Schluss lese heißt das was.
Du hast mich inspiriert…
Ich muss nun unbedingt nach einem philippinischen Restaurant und meiner Nähe googeln. 😉
Und ich denke ich werde deine Blog bestimmt noch öfters besuchen.
Lieben Gruß aus Wien – Martina von http://www.stielreich.at & http://www.stielreich.at/blog
Hallo Martina,
vielen Dank für das tolle Kompliment 🙂
Ich freue mich auf weitere Besuche von dir auf meinem Blog und bis dahin guten Appetit mit dem philippinischen Essen.
Falls du mal in Berlin sein solltest dann probiere mal das AYAN filipino streetfood aus. Es soll da sehr gut sein. Lg und lass es dir schmecken.
Cool, was Du auf dem Blog so präsentierst, da kann man mal fernab der üblichen Inspirationen stöbern!
Hallo ihr beiden,
vielen Dank für euer tolles Feedback. Das freut mich sehr 🙂
spannend bei dir so viele verschiedende kulinarische Orte kennenzulernen! die philipinische Küche kenne ich bisher nur durch einige Youtuber – schaut auf jeden Fall sehr gut aus! und klingt auch so!
ich frage mich auch, ob es womöglich so gar authentische philipinische Restaurants in Deutschland gibt?!
liebste Grüße auch,
❤ Tina von http://www.liebewasist.com
Hey Tina,
eine sehr gute Frage. Bisher hatte ich die Inspiration für diese Rezepte zumeist von Freunden und Bekannten. Gute pilippinische Restaurants sind mir ein Deutschland bisher auch nicht bekannt, aber ich werde mal die Augen auf halten 🙂
Boah Henrik, ich will das alles jetzt sofort essen. Schaue gleich mal nach einem authentischen Restaurant in Berlin!
Selbst kochen ist nicht so meins, bzw ab & an gerne, aber das kommt eher selten vor, muss in kurzer Zeit fertig sein.
Habe Freunde von den Philippinen, die Leben in San Francisco. Das Essen bei denen schmeckt mir immer sehr sehr gut!
Sonnige Grüße, Nina