Nara bis Kyoto - Japanreise
Japanreise - Nara bis Kyoto

Nara, Uji, Kyoto

Japan

Reisebericht

In diesem Blog-Artikel begeben wir uns auf eine Tour vom Flughafen in Osaka über die alte Hauptstadt Nara bis in das kulturelle Zentrum Japans, nach Kyoto und entdecken dabei unter anderem den imposanten Todai-ji-Tempel, den einzigartigen Byodoin-Tempel in Uji und den beeindruckenden Fushimi Inari-Schrein. Ein Abenteuer voller Kultur, Geschichte und unvergesslicher Sehenswürdigkeiten.

In diesem Blog-Artikel begeben wir uns auf eine Tour vom Flughafen in Osaka über die alte Hauptstadt Nara bis in das kulturelle Zentrum Japans, nach Kyoto und entdecken dabei unter anderem den imposanten Todai-ji-Tempel, den einzigartigen Byodoin-Tempel in Uji und den beeindruckenden Fushimi Inari-Schrein. Ein Abenteuer voller Kultur, Geschichte und unvergesslicher Sehenswürdigkeiten.

Von Nara nach Kyoto: Eine faszinierende Reise durch Japan

Das Jahr 2023 war für uns ein besonderes Jahr. Im Sommer haben wir in Dänemark geheiratet und uns mit Familie und Freunden eine schöne Woche am Meer gemacht. Und während die Vorbereitungen für die Eheschließung und natürlich die Feier schon früh genug begannen, hatten wir unsere Hochzeitsreise eigentlich noch gar nicht auf der Agenda.

Daher haben wir uns erst spät überlegt, was wir denn in diesem Jahr mit unserem Resturlaub machen könnten. Auch wenn wir gerne mit dem Wohnmobil unterwegs waren und dieses Jahr ein paar großartige Wochen in Italien hatten, sollte es für die Flitterwochen natürlich was Besonderes sein. Um es kurz zu machen: Ich wusste schon länger, dass Pragya von Japan fasziniert ist und mal nach Ostasien möchte. Selbst bin ich sowieso gerne in Asien und so fiel unsere Entscheidung auf eine Kombination aus Taiwan und Japan.

Damit saßen wir Ende Oktober erstmal für einige Stunden im Flieger, um uns für eine knappe Woche Taipei und Nordtaiwan anzuschauen und anschließend nach Japan zu fliegen. Da wir hier bereits einige Blog-Artikel zu Taiwan haben, geht es in diesem Artikeln um unsere Erfahrungen und Reisetipps in Japan. Im ersten Teil fokussieren wir uns auf Nara, Uji und Kyoto.

 

Pragya und Henrik in Kyoto

Pragya und Henrik im herbstlichen Kyoto

Ankunft in Japan und erste Eindrücke

Mit den Jahren und vielleicht auch durch unsere vergangenen Reisen und Camping-Touren sind wir mittlerweile ganz gut eingespielt und vor allem auch gelassener und entspannter unterwegs. Daher haben wir uns auch bewusst die Tage nicht zu voll gepackt und vor allem nur wenige Hotel-Transfers geplant. Denn das ständige Touren von A nach B in eine neue Unterkunft hat zwar den Vorteil, dass man viele unterschiedliche Orte sieht, auf der anderen Seite ist es uns aber mittlerweile etwas zu stressig.

So hatten wir es nach unserer späten Landung um ca. 22:00 Uhr am Osaka Kansai International Airport zum Glück auch nicht weit zum nächstgelegenen Omo Kansai Airport Hotel. Wir haben uns angewöhnt, bei der ersten Ankunft in einem neuen Land erstmal die wichtigsten Basics abzuhaken. Dazu gehörten direkt am Flughafen u.a.

Ganz entspannt kurz nach unserer Ankunft in Nara

Ganz entspannt kurz nach unserer Ankunft in Nara

Die SIM-Karten kann man witzigerweise in einem Automaten direkt hinter dem Ankunftsbereich holen und auch mit der Kreditkarte zahlen. Allerdings muss man anschließend das Smartphone etwas umständlich per Anleitung konfigurieren, sodass ich diese Aufgabe im Hotel nachholte. Überraschend unpraktisch war der Kauf der ICOCA-Card am Flughafen Osaka, da man an japanischen Ticketautomaten nur mit Bargeld zahlen kann und der Ticketschalter bereits geschlossen hatte. Daher mussten wir erstmal einen passenden Geldautomaten für Bargeld suchen, der aber leider nur 10.000 Yen Scheine ausgab. Wir haben erst später gelernt, dass der Bahnticketautomat auch Bargeld wechseln kann. Deshalb haben wir eher unnötig  in zig Shops gefragt, ob diese unsere 10.000 Yen Scheine wechseln können.

Der Rest des Abends lief dafür überwiegend reibungslos und auch irgendwie überraschend anonym und automatisiert. Nach ca. 10 Minuten Bahnfahrt kamen wir am Omo Kansai Hotel an, bei dem der Check-In über einen Self-Service-Automaten lief. Getränke & Co. konnte man sich über einen der zahlreichen Automaten bzw. den im Hotel angeschlossenen Convenience-Store kaufen. Und sogar im hoteleigenen Onsen-Bad war neben mir kein anderer Gast. Wahrscheinlich auch kein Wunder, da es mittlerweile bereits 23:30 Uhr war, als wir den Tag mit einem warmen Bad haben ausklingen lassen.

Ganz entspannt kurz nach unserer Ankunft in Nara

Herbstliche Farbenpracht in Kyoto am Nanzen-Ji-Tempel

Nara: Eine Nacht mit Geschichte

Am nächsten Morgen führte unsere Reise uns nach einem entspannten Onsen-Abend in die historische Stadt Nara. Auch wenn sie im Westen unbekannter ist als das benachbarte Kyoto, atmet die antike Hauptstadt, einst Sitz des japanischen Kaiserhofs, mindestens ebenso viel Geschichte und Kultur.

 

Nara im Überblick

Lage: Nara liegt in der Kansai-Region auf der Insel Honshu in Japan und ist die Hauptstadt der Präfektur Nara. Die Stadt ist etwa 45 Kilometer südwestlich von Kyoto und rund 35 Kilometer südöstlich von Osaka gelegen.

Geschichte: Nara war Japans erste dauerhafte Hauptstadt und diente von 710 bis 794 als politisches und kulturelles Zentrum. Die Stadt ist reich an historischen Schätzen und beherbergt viele gut erhaltene Tempel und Schreine aus der Nara-Zeit.

Sehenswürdigkeiten:

  • Nara-Park: Ein weitläufiger Park, der für seine zahmen Rehe bekannt ist und Heimat des Todai-ji-Tempels und des Kasuga-Taisha-Schreins ist.
  • Todai-ji-Tempel: Dieser buddhistische Tempel beherbergt eine der größten Buddha-Statuen Japans, die imposante Daibutsu-Statue aus Bronze.
  • Kasuga-Taisha-Schrein: Ein beeindruckender Shinto-Schrein, dessen Wege von tausenden Steinlaternen flankiert werden.
  • Nara Nationalmuseum: Ein Ort, der die reiche Kultur und Geschichte der Stadt durch Kunstwerke und Artefakte präsentiert.

Kulturelle Bedeutung: Nara ist ein lebendiges Beispiel für Japans kulturelle und religiöse Entwicklung. Die Stadt ist eine Schatzkammer antiker Tempel und Schreine, die eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart schlagen.

Heilige Rehe: Die zahmen Hirsche im Nara-Park gelten als heilig und sind ein Symbol für die Stadt. Die Begegnung mit ihnen ist ein einzigartiges Erlebnis für Besucher.

Zusätzliche Informationen:

  • Nara ist bekannt für die jährliche Veranstaltung „Omizutori“ im Todai-ji-Tempel, bei der riesige brennende Fackeln von der Tempelgalerie herabgelassen werden.
  • Die Stadt ist leicht von Kyoto und Osaka aus erreichbar, was sie zu einem beliebten Tagesausflugsziel macht.
Todai-ji-Tempel in Nara

Imposanter Todai-ji-Tempel in Nara

Am Bahnhof wurden wir von unseren Freunden Miwa und Atsushi in Empfang genommen, die kurz vor uns aus der Region um Kobe nach Nara gekommen sind. Wir kennen Miwa noch aus Ihrer Zeit, als sie in Düsseldorf gelebt hat, daher war die Wiedersehensfreude natürlich groß. Nach einem kleinen Mittagessen mit japanischem Curry und verschiedenen Donburis war unser erster Halt das Nara Visitor Center, eine wahre Schatzkammer an Informationen über die reiche Vergangenheit der Stadt.

Es handelt sich hierbei nicht nur um ein Besucherzentrum, sondern auch um ein Hotel, in dem wir für die Nacht ein hübsches, traditionell-japanisch eingerichtetes Zimmer bezogen. Neben der Möglichkeit sich hier mit allerlei Broschüren, Karten und Reisetipps auszustatten, waren ein Highlight des Visitor Center die kleinen Kaligraphie- und Origami-Kurse, bei denen wir kleine Nara-Hirsche gefaltet haben.

Origami Rehe im Nara Visitor Center basteln

Origami Rehe im Nara Visitor Center basteln

Unmittelbar neben dem Visitor Center erstreckt sich der weitläufige Nara Park, ein wahrer Schatz in der Stadt. Der Park beherbergt hunderte zahme Rehe und Hirsche, die als heilige Boten der Götter gelten. Unsere Begegnung mit diesen schönen, manchmal frechen und quasi überall präsenten Tieren war ein Höhepunkt der Reise. Die Möglichkeit, die Rehe zu füttern und mit ihnen inmitten der historischen Tempel und Schreine zu verweilen, schuf eine einzigartige Verbindung zur Natur und Geschichte Japans. Witzig war vor allem, dass es oft so aussieht, als ob die Rehe scheinbar die japanische Verbeugung gelernt haben. Denn jedes Mal, wenn wir sie mit einem Hafer-Keks füttern wollten, haben diese mit dem Kopf auf und ab gewippt, das wie eine Verbeugung aussieht.

Weiter ging es dann ohne die vierbeinigen Begleiter zu den Tempeln im Park. Der Todai-ji-Tempel, ein UNESCO-Weltkulturerbe, ragt majestätisch in den Himmel und beherbergt eine der größten bronzenen Buddha-Statuen der Welt. Das imposante Kofuku-ji-Tempelensemble und der Kasuga-Taisha-Schrein sind weitere architektonische Juwelen, die die kulturelle Bedeutung Naras unterstreichen.

Zutrauliche Rehe im Nara Park füttern

Zutrauliche Rehe im Nara Park füttern

Während unseres Spaziergangs durch den Nara Park erlebten wir eine beeindruckende Verbindung zwischen Natur und Spiritualität. Die historischen Tempel und Schreine schmücken die Grünflächen des Parks und bieten den Besuchern die Möglichkeit in die reiche religiöse Tradition Japans einzutauchen. Die mit Moos überzogenen Steinlaternen und die schattenspendenden Bäume verleihen dem Park eine besondere mystische Atmosphäre, die durch den Anblick der Rehe, die zwischen den historischen Stätten umherstreifen, verstärkt wird. Vor allem in den hinteren Bereichen des Parks, ohne die Besuchermassen, stellt sich zum Abend hin eine großartige Stimmung ein.

Der Abend in Nara wurde von einem besonderen kulinarischen Erlebnis gekrönt: einem Sake-Tasting. Unser Freund Atsushi ist ein Sake-Kenner und so haben wir seine Erfahrungen mit einem Restaurant- und Bar-Hopping kombiniert. Dadurch hatten Pragya und ich die tolle Gelegenheit, durch die Einheimischen bereits zu Beginn unserer Japan-Reise einen Einblick in typische Bars und das lokale Leben zu bekommen. Die exquisite Auswahl an Sake-Sorten schufen eine unvergessliche Atmosphäre, die den Abend in Nara zu einem kulinarischen Höhepunkt unserer Reise machte.

Mystische Steinlaternen im Nara Park

Mystische Steinlaternen im Nara Park

Teepause in Uji

Unsere Reise durch Japan führte uns am nächsten Morgen zusammen mit Miwa und Atsushi in die idyllische Stadt Uji, ein kleines, eher unbekanntes Juwel in der Präfektur Kyoto, das für seine reiche Teetradition und historische Bedeutung bekannt ist. Uji liegt auf der direkten JR-Zuglinie auf dem Weg nach Kyoto, wo wir die folgenden Nächte verbringen wollten. Daher hat sich dieser kleine Zwischenstopp bei bestem Wetter einfach angeboten.

 

Uji im Überblick

Lage: Uji ist eine charmante Stadt in der Präfektur Kyoto, gelegen im Süden der Region Kansai in Japan. Sie erstreckt sich entlang des Uji-Flusses und liegt zwischen Kyoto und Nara.

Geschichte: Die Geschichte von Uji reicht bis in die Nara-Zeit zurück, und die Stadt hat eine bedeutende Rolle in der japanischen Literatur und Geschichte gespielt. Sie war ein wichtiger Ort für die aristokratische Kultur und die Entstehung von Klassikern wie „Genji Monogatari“ (Die Geschichte vom Prinzen Genji).

Sehenswürdigkeiten:

  • Byodoin-Tempel: Ein UNESCO-Weltkulturerbe und Wahrzeichen von Uji, bekannt für seine prächtige Phoenix-Halle und seine Spiegelteiche.
  • Ujigami-Schrein: Einer der ältesten Shinto-Schreine Japans, der eine spirituelle Atmosphäre inmitten der Natur schafft.
  • Uji-Brücke: Eine historische Brücke über den Uji-Fluss, die eine malerische Kulisse für Spaziergänge bietet.

Grüntee-Kultur: Uji ist weltberühmt für seinen hochwertigen Grüntee, insbesondere den Matcha. Die Teeplantagen und traditionellen Teezeremonien ziehen Teeliebhaber aus aller Welt an.

Literarische Bedeutung: Uji spielt eine wichtige Rolle in der japanischen Literatur und ist als Schauplatz in klassischen Werken wie „Genji Monogatari“ von Murasaki Shikibu bekannt.

Zusätzliche Informationen:

  • Die Stadt Uji ist leicht von Kyoto aus erreichbar und bietet eine entspannte Atmosphäre, die perfekt für einen Tagesausflug geeignet ist.
  • Der Uji-Fluss, umgeben von grünen Hügeln und Teeplantagen, verleiht der Stadt eine malerische Kulisse.
Arancini und Panelle auf Sizilien

10 Yen Münze im Byodoin-Tempel in Uji

Nach einem kleinen Halt beim Bäcker, um Matcha-Tee-Brötchen und Matcha-Softeis zu kaufen (ja es war Anfang November noch richtig warm), ging es zum Byodoin-Tempel, der auf einer kleinen Insel im Uji-Fluss thront. Dieses UNESCO-Weltkulturerbe ist ein architektonisches Meisterwerk und ein Symbol für Frieden und Schönheit. Die detailreiche Gestaltung der Phoenix-Halle und die Reflexion des Tempels im klaren Wasser des Flusses ziehen jedes Jahr tausende Besucher an. Diese machen gerne das typische Foto mit der 10-Yen-Münze in der Hand, auf der der Byodoin-Tempel abgebildet ist.

Wir wollten das tolle Wetter ausnutzen und da wir eh keine richtigen Museumsgänger sind, verließen wir den Tempel-Komplex und unternahmen einen entspannten Spaziergang entlang der Ufer des Uji-Flusses. Die malerischen Uferpromenaden waren gesäumt von Kirschbäumen, die je nach Jahreszeit in unterschiedlichen Farbtönen erstrahlen. Mit dem beginnenden Herbst konnten wir die ersten Farbwechsel zu gelb, orange und rot sehen, die sich in den kommenden Tagen noch verstärkten. Die Brücken über den Fluss boten uns immer wieder beeindruckende Ausblicke auf die umliegende Natur und die historischen Gebäude, die das Ufer säumten.

Uji ist berühmt für seinen hochwertigen Matcha-Grüntee und es war Zeit für ein spätes Frühstück bzw. frühes Mittagessen. In einem charmanten kleinen Restaurant mit direktem Blick auf den Fluss konnten wir so noch frisch zubereiteten Tee und einen kleinen Snack genießen, bevor es Richtung Kyoto und den Fushimi-Inari-Schrein ging.

Matcha-Tee-Süßigkeiten in Uji

Matcha-Tee-Süßigkeiten in Uji

Uji nach Kyoto – Der magische Fushimi-Inari-Schrein

Unsere Reise von Uji nach Kyoto führte uns während der kurzen Zugfahrt durch die flache Landschaft entlang kleinerer und größerer Ortschaften, häufig gesäumt mit überraschend hübschen, typisch japanisch anmutenden Häusern. Nach etwa einer halben Stunde kamen wir an einen der beeindruckendsten, aber auch touristisch beliebtesten Orte im Großraum Kyoto: dem Fushimi-Inari-Schrein. Dieser heilige Ort, der dem Shinto-Gott Inari gewidmet ist, ist berühmt für seine tausenden von orangefarbenen Torii-Toren, die sich den Berg hinauf erstrecken.

Der Weg auf die Spitze des Fushimi Inari ist steil

Der Weg auf die Spitze des Fushimi Inari ist manchmal steil aber schön

Fushimi-Inari im Überblick

Lage: Der Fushimi Inari-Schrein ist ein herausragendes Shinto-Heiligtum, das sich in Fushimi-ku, einem Stadtbezirk im südlichen Kyoto, Japan, befindet.

Geschichte: Der Schrein wurde im 8. Jahrhundert errichtet und ist dem Shinto-Gott Inari gewidmet, dem Gott des Reises, des Handels und des Wohlstands. Er gilt als einer der wichtigsten und eindrucksvollsten Schreine des Landes.

Architektur: Das markanteste Merkmal des Fushimi Inari-Schreins sind die Tausenden von orangefarbenen Torii-Toren, die sich auf einem Netz von Wanderwegen den Berg hinauf erstrecken. Die Torii-Tore sind Spenden von Unternehmen und Einzelpersonen als Ausdruck ihres Glaubens und ihrer Dankbarkeit.

Wanderpfade: Besucher können auf den verschiedenen Wegen den Berg erklimmen, um die heiligen Stätten und Schreine zu erreichen. Der Hauptweg, Senbon Torii (Tausend Torii-Tore), führt zu einem atemberaubenden Aussichtspunkt auf dem Gipfel des Berges.

Spirituelle Bedeutung: Der Fushimi Inari-Schrein ist ein Ort intensiver spiritueller Praktiken und wird oft von Geschäftsleuten und Unternehmern aufgesucht, die um Wohlstand und Erfolg bitten.

Kulturelle Veranstaltungen: Der Schrein ist Gastgeber des alljährlichen Inari-Festivals im Februar, bei dem traditionelle Tänze und Aufführungen stattfinden.

Zusätzliche Informationen:

  • Der Fushimi Inari-Schrein ist leicht von Kyoto aus erreichbar und zieht jährlich Millionen von Besuchern an.
  • Neben den spirituellen Aspekten bietet der Schrein auch eine beeindruckende natürliche Umgebung und einen Panoramablick auf Kyoto.

Unsere Wanderung begann am Fuße des Berges, wo die ersten Torii-Tore majestätisch den Weg zum Schrein markierten. Jedes Tor, mit seinem lebendigen Orangeton, war mit Spenden und Gebeten geschmückt, was dem gesamten Pfad eine spezielle Aura verlieh und die ganze Wanderung kurzweilig und interessant machte. Denn sobald weniger Menschen zu sehen waren, gab es Gelegenheiten für ein paar Fotos. Die dichten Wälder, durch die der Pfad führte, verliehen der Wanderung außerdem auch eine irgendwie mystische Atmosphäre, die die Verbindung zwischen Natur und Spiritualität unterstrich.

Mit jedem Schritt, den wir nach oben machten, enthüllte sich uns eine tolle Aussicht auf Kyoto. Der Bergpfad führte uns vorbei an Schreinen und kleinen Schreinhallen, die ab und an von den Gläubigen besucht wurden. Am ersten größeren Etappenziel spaltet sich der Weg und man kann die Spitze entweder links- oder rechtsherum erreichen. Wir haben uns für den linken Weg entschieden, was sich für uns als gute Entscheidung herausgestellt hat, denn der Weg war etwas schöner und weniger steil. 

Kleine Schreine am Berg des Fushimi Inari

Kleine Schreine am Berg des Fushimi Inari

Kyoto – Kulturelles Zentrum Japans

Die Tage in Kyoto waren von sehr vielen langen Spaziergängen, einigen Busfahrten sowie Stadt, Geschichte, Kultur und Natur in harmonischer Balance geprägt. Rückblickend betrachtet hatte jeder Tag dabei viele kleine und große Erlebnisse zu bieten, ohne überladen oder gar stressig zu wirken.

Unser erster voller Tag in Kyoto war ein Montag und laut Google scheinbar einige Sehenswürdigkeiten geschlossen. Also beschlossen wir uns mehr oder weniger ziellos ein bisschen durch die Stadt treiben zu lassen. Dabei steuerten wir zunächst das Kyomizu-Viertel mit dem gleichnamigen Tempel und den lebhaften Fußgängerzonen Sannenzaka und Ninenzaka an. Hier kann man – zwischen traditioneller japanischer Architektur, Besuchern in Leih-Kimonos und Kirschbäumen – in den vielen kleinen und großen Shops flanieren und immer wieder ein paar leckere Kleinigkeiten probieren. Fans der Studio Ghibli Animes (Totoro, Chihiro & Co.) kommen in dem ein oder anderen Fan-Shop auf ihre Kosten.

Pragya und Totoro von Studio Ghibli

Pragya und Totoro von Studio Ghibli

Von da aus ging es dann am Nachmittag entlang pittoresker Tempel und Gärten, einiger Kaffee- und Matcha-Tee-Pausen schließlich über die Hanamikoji Straße zum berühmten Gion Viertel und dem Nishiki-Markt. Das Gion Viertel ist Kyotos Geisha Viertel und bietet zahlreiche Restaurants, Sakebars und kneipenähnliche Izakayas. Der Nishiki-Markt im Westen ist ein mittlerweile überdachter, knapp 400 Jahre alter Markt für Snacks und japanische Lebensmittel aller Art und vor allem für Streetfood-Liebhaber wie uns spannend. 

Interessantes Streetfood gibt es auch in Kyoto

Interessantes Streetfood gibt es auch in Kyoto

Der nächste Tag in Kyoto führte uns bereits um 05:30 Uhr morgens zum Bamboo Forest im Arashiyama-Viertel. Da der Bambuswald für die meisten Besucher auf der To-Do-Liste steht und es damit sehr voll wird, war unsere Überlegung, bereits sehr früh dort zu sein. Wie sich aber herausgestellt hat, ist halb sechs dann doch etwas zu früh gewesen. Es war noch dunkel und der Bambuswald eher zu hören statt zu sehen.

Leider waren wir auch noch zu früh für die Frühstücks-Cafés und so beschlossen wir zunächst zum Katsura Fluss zu laufen und uns später ein paar Frühstückssnacks im nächstgelegenen Convenience-Store zu holen. Das Schöne an diesem Morgen war für uns, in aller Ruhe und Gelassenheit das erwachende Kyoto zu beobachten. Erwachsene auf dem Weg zur Arbeit, Kinder auf dem Weg zu Schule, der Tag, wie er lebendiger wird. Besonders gut ging dies auf der Saga Toriimoto Preserved Street und dem Adashino Nenbutsu-ji Tempel, etwa 20 Minuten zu Fuß nördlich des Bambuswaldes.

Der Bambus-Check im Arashiyama Bamboo Forest

Der Bambus-Check im Arashiyama Bamboo Forest wurde bestanden

Einsamer Bambuswald im Arashiyama-Viertel

Einsamer Bambuswald im Arashiyama-Viertel

Die Saga Toriimoto Preserved Street in Kyoto ist ein malerischer Spiegel vergangener Zeiten, der sich inmitten des Arashiyama-Viertels erstreckt. Diese erhaltene Straße, auch bekannt als „Toriimoto Street,“ fängt gut den Charme des alten Kyoto ein. Die sorgfältig bewahrten Machiya-Häuser mit ihren charakteristischen Holzfassaden und Schiebetüren präsentieren die traditionelle Architektur, für die Kyoto berühmt ist.

Was den Adashino Nenbutsu-ji Tempel einzigartig macht, sind die unzähligen Steinfiguren, die sich auf dem Gelände verteilen. Diese Statuen repräsentieren die Seelen der Verstorbenen und wurden im 13. Jahrhundert hier platziert. Der Tempel selbst bietet einen ruhigen Rückzugsort, der zum Nachdenken und Meditieren, ebenfalls zwischen Bambus-Hainen, einlädt.

Die Saga Toriimoto Preserved Street in Kyoto ist sehr schön

Die Saga Toriimoto Preserved Street in Kyoto ist sehr schön

Kleine-Stein-Statuen im Adashino Nenbutsuji Tempel Kyoto

Kleine-Stein-Statuen im Adashino Nenbutsuji Tempel Kyoto

Gegen Mittag folgte dann Pragyas persönliches Highlight des Tages, wenn nicht gar der ganzen Reise. Sie hat sich nämlich in den Kopf gesetzt, mehr über vegetarisches und veganes Essen in Japan und Taiwan herauszufinden und war daher gefühlt den ganzen Tag auf der Suche nach entsprechenden Leckereien.

Während des frühen Morgens haben wir herausgefunden, dass es im nahegelegenen Tenryu-ji Tempel ein veganes Restaurant gibt, welches kürzlich sogar im Michelin Führer 2023 aufgeführt wurde. Allerdings hieß es auch, dass man bereits Wochen zuvor einen Platz reservieren muss und es das Menü nur für etwa zwei Stunden zur Mittagszeit gibt. Ohne große Hoffnung sind wir trotzdem morgens auf dem Weg zur Toriimoto Street zum Tempel gegangen und haben gefragt, ob es noch Möglichkeiten für uns gibt. Ein paar Telefonate der Mitarbeiter später, erhielten wir die gute Nachricht, dass es tatsächlich noch kurzfristig zwei freie Plätze zum Mittag gibt.

Herbst-Stimmung im Tenryū-ji Tempel in Kyoto

Herbst-Stimmung im Tenryū-ji Tempel in Kyoto

So saßen wir ein paar Stunden später bei bestem Wetter in einem Seitenhaus des Tempelkomplexes auf Tatami-Matten und warteten auf unser veganes Menü. Ich war offen gestanden am Anfang eher skeptisch, da das Menü pro Person mit 3.300 Yen (ca. 21€) im Vergleich zu anderen tollen Restaurants vergleichsweise teuer war. Aber die besondere Atmosphäre und die schöne Aufbereitung des Essens in viele kleine Portionen hat die Skepsis dann doch relativ schnell verfliegen lassen. Die Art, viele verschiedene kleinere Zutaten einzeln zu servieren, hat uns so gut gefallen, dass wir es mittlerweile auch gerne zuhause so machen – auch eine Art der Trennkost.

Veganes Tempel-Essen im Tenryū-ji Tempel in Kyoto

Veganes Tempel-Essen im Tenryū-ji Tempel in Kyoto

In Kyoto von A nach B kommen

Kyoto wirkt nicht wie eine typische Großstadt, erstreckt sich aber über eine sehr große Fläche, sodass man nicht alles laufen kann. Wie oben erwähnt ist daher eine Internetverbindung auf dem Handy für uns quasi unerlässlich. Wir navigieren meistens per Google Maps und nutzen die Funktion für den öffentlichen Verkehr.

Die meisten Infos sind auch in Englisch angegeben, sodass man sich meistens noch gut zurechtfindet. Wir empfehlen, sich eine der praktischen IC-Cards zu holen und am Automaten mit Guthaben aufzuladen. So kann man einfach in Bus und Bahn einsteigen ohne sich nicht um den wiederkehrenden Kauf kümmern muss.

Ein Abend im Herbst in Kyoto ist schön

Ein Abend im Herbst in Kyoto ist schön

 

Den restlichen Tag haben wir dann überwiegend draußen verbracht. Zunächst ein kleines Nickerchen im Nationalgarten des Kaiserpalast und dann per Bus weiter in den Westen der Stadt. Hier liegt der Pfad der Philosophen, der entlang eines Kanals Richtung Eikando Tempel und Nanzen-Ji Tempel führt. Vor allem letzterer leuchtet inmitten herbstlicher Farben in der Abendsonne wunderschön und hat uns gezeigt, dass der Herbst für eine Japanreise genau die richtige Saison ist.

Entlang des nahegelegenen Nanzen-Ji-Aquädukts kann man dann einem gut angelegten Wanderweg zurück in die Stadt folgen, der am Ende über verlassene Bahngleise führt und nahe einer U-Bahn-Station mündet, die einem direkt wieder ins Stadtzentrum bringt. Dort haben wir den Tag mit einer leckeren Schüssel Ramen ausklingen lassen und uns auf Teil 2 unserer Japanreise gefreut.

Verlassene Bahngleise auf unserer Wanderung durch Kyoto

Verlassene Bahngleise auf unserer Wanderung durch Kyoto

Japanreise Teil 1 – Von Nara nach Kyoto – Unser Fazit

Die ersten Tage unserer Hochzeits-Japanreise waren für uns ein voller Erfolg. Auch wenn ich bereits zwei mal in Japan war, ist es trotzdem immer wieder was Besonderes und es gibt neue Dinge zu entdecken und zu erleben. Pragya war sowieso hellauf begeistert und wir haben die Tage in vollen Zügen (nicht wörtlich gemeint) genossen. Wir sind zuversichtlich, dass Japan grundsätzlich einfach und bequem zu bereisen ist, sofern man sich mit Google Maps, einer Übersetzungsapp und ein bisschen Flexibilität bewaffnet. Wir haben uns fest vorgenommen, auf jeden Fall nochmal zurückzukommen. 

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Reise in Japan von Nara bis Kyoto

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