Was wir in Deutschland als Gulasch bezeichnen, nennt sich in Ungarn Paprikás bzw. Pörkölt und ist ein Gericht, was ihr unbedingt in Ungarn probieren solltet. Jetzt kann man vermuten, dass im Paprikás besonders viel Paprika drin steckt. Tatsächlich ist hier aber sogar weniger Gewürzpaprika als im traditionellen Gulyás. Dafür enthält das Paprikás mehr saure Sahne bzw. Creme Fraiche, es ist also eine etwas mildere Version des Pörkölt. Es wird normalerweise mit hellem Fleisch wie Hühnchen oder auch Weißfisch zubereitet.
In diesem Rezept zeige ich euch meine Zubereitungsvariante. Diese ist eher nach dem Motto „Trial and Error“ gehalten. Es gibt schlicht kein klassisches „Originalrezept“. Wer dennoch eins hat, kann es mir gerne schicken 🙂 Die Vorbereitung für das Paprikás ist unkompliziert und man hat während des Kochvorgangs noch genug Zeit, die Küche zwischendurch wieder aufzuräumen. Denn je länger das Paprikás vor sich hin köchelt, desto besser wird es. Nun aber erstmal viel Spaß beim Nachkochen.
Zutaten für das Paprikás:
- 600g Hähnchenbrust oder -keule
- 2-3 ungarische, gelbe Spitzpaprika
- 5-6 kleine Zwiebeln
- 1 Knoblauchzehe
- 100g Tomaten
- 2 EL Schmalz
- 1 EL Tomatenmark
- 2 TL edelsüßes Paprikapulver
- 2 TL rosenscharfes Paprikapulver
- Salz und Pfeffer
- 150ml saure Sahne
- 100ml Brühe
- 100ml Rotwein
Zubereitung des Paprikás:
1. Schält und schneidet zunächst die Zwiebeln und die Knoblauchzehe in grobe Stücke. Macht das Gleiche mit den Paprikaschoten.
2. Erhitzt das Schmalz in einem großen Topf und lasst darin die Zwiebeln, den Knoblauch und die Paprika bei mittlerer Hitze glasig anschwitzen und anschließend langsam schmoren.
3. Nach etwa 5-10 Minuten könnt ihr etwas Pfeffer und das Paprikapulver unterrühren und ebenfalls noch etwas mit anbraten, damit sich das Aroma entfalten kann.
4. Gebt als Nächstes die klein geschnittenen Hähnchenstücke hinzu und bratet diese goldbraun mit an. Dabei könnt ihr die Temperatur zwischenzeitlich erhöhen, um das Fleisch kräftiger anbraten zu können.
5. Während das Fleisch an Farbe gewinnt, könnt ihr die Tomaten in Stücke schneiden. Gebt diese anschließend zusammen mit einem Esslöffel Tomatenmark mit zum Fleisch und rührt alles gut durch.
6. Als letzten Schritt vor der „Pause“ fügt ihr noch etwa 100ml Hühnerbrühe und etwa 100ml Rotwein hinzu. Lasst das Ganze dann für eine knappe Stunde bei geringer bis mittlerer Hitze mit geschlossenem Deckel köcheln.
7. Der letzte und wichtigste Schritt für das Paprikás ist die saure Sahne. Mischt diese zunächst mit etwas Mehl, sodass sich keine Klümpchen bilden. Rührt diese dann unter den Sud und lasst alles noch kurz ziehen. Ihr könnt das fertige Paprikás beispielsweise mit Spätzle und Creme Fraiche anrichten, sofern ihr keine ungarischen Nockerln habt. Guten Appetit 🙂
Wie gefällt euch meine Version des Paprikás? Habt ihr noch andere leckere Varianten oder gar ein „Originalrezept“. Schreibt mir gerne einen Kommentar.
Ungarisches Paprikás Rezept
Zutaten
- 600 Gramm Hähnchenbrust oder -keule
- 2-3 gelbe Spitzpaprika
- 5-6 kleine Zwiebeln
- 1 Knoblauchzehe
- 100 Gramm Tomaten
- 2 EL Schmalz
- 1 EL Tomatenmark
- 2 TL edelsüßes Paprikapulver
- 2 TL rosenscharfes Paprikapulver
- 150 ml saure Sahne
- 100 ml Brühe
- 100 ml Rotwein
- Salz und Pfeffer
Hallo, vor 60 Jahren war ich Gast einer Familie in Ungarn.
Es drehte sich mir der Magen um, als man mir eine Delikatesse servierte:
Eine Suppe in der alles das war, was man vom Huhn sonst nicht auf Teller sieht: Kopf, Füße und Hals.
Mich würde interessieren, wie dieses Nationalgericht heißtHab es mit Google nicht gefunden.
Danke.
Beste Grüße
Gerd
Hallo Gerd,
das ist eine sehr gute Frage, die ich jedoch auch nicht direkt aus dem Stehgreif beantworten kann.
Es könnte natürlich sein, dass du eine speziellere, rustikalere Version des Csirkepörkölt bekommen hast und die Familie vor 60 Jahren einfach das gesamte Huhn verarbeitet hat.
Ich kann aber gerne mal die Augen und Ohren offen halten, ob ich irgendwo die Info bekomme, welches Gericht es genau gewesen sein könnte.
Besten Gruß
Henrik
Könnte sich um Ujhazi-Suppe handeln.
Meine Großeltern kamen aus Ungarn und bei ihnen wurde das eben einfach alles gegessen. Ich weiß noch das meine Uroma am allerliebsten die Hühnerbeine abknaubelte, wuaah. Da wurde das ganze Huhn, inkl. Füße, Hals und so, gekocht und auch gegessen. Als Hühnernudelsuppe mit ganz feinen Fadennudeln und Wurzelgemüse. Ich wüsste aber nicht, ob es dafür einen speziellen Namen gab.
Man kann Paprikás auch mit diesen Hähnchenteilen machen. Mein Sohn (17) hat sich dieses Rezept hier ausgesucht, um das erste Mal ganz komplett allein etwas anspruchvolleres zu kochen. Und ich muss sagen, es hat phantastisch geschmeckt.
Hallo Anja,
das freut mich sehr, dass dein Sohn für seine ersten Koch-Erfahrungen gerade eins von meinen Rezepten herausgesucht hat 🙂
Genau in dem Alter bin ich selber angefangen, das erste mal so richtig zu kochen und neue Rezepte zu testen. Daraus ist dann irgendwann mein Hobby entstanden.
Ich wünsche deinem Sohn weiterhin viel Erfolg beim Kochen und euch allen einen guten Appetit.
Gruß
Henrik von Fernweh-Koch
Hallo Gerd, alter Haudegen,
vor einem Jahr war ich auf den Philippinen und da wurde mir auch ein Gericht mit den ganzen Hähnchenteilen serviert, ..ja das konnte ich auch nicht annehmen. Die Kultur und Gewohnheiten sind halt anders und das ist ganz normal. Aber das Essen in Ungarn finde ich super lecker. Du musst mal nach Budapest und eine Gulaschsuppe essen. Wenn durch Ungarn fahre, wird auf jeden Fall für eine Gulaschsuppe angehalten.
Ich liebe ungarisches Essen und vorallem vom Gulasch bin ich dort begeistert. Danke für das Rezept, werde ich auf jeden Fall nachkochen.
Danke für das Rezept, klingt einfach lecker! Wird garantiert mal ausprobiert.
Lg aus Norwegen
Ina
Hallo Henrik!
Ich wohne ja eigentlich direkt neben Ungarn, habe ein Paprikas noch nie selbst gemacht. Zumindest nicht die ungarische Version.
Danke für dein Rezept.
Was mich „wundert“ – Wird es nicht bitter durch das Paprikapulver? Beim herkömmlichen Gulasch gebe ich noch einen Schuss Essig rein, damit es nicht so bitter wird.
Alles Liebe,
Julia
http://www.missfinnland.at
Hey Julia,
also mein Ergebnis war überhaupt nicht bitter auch wenn es oft so ist, wenn man es mit kocht. Ich bin aber auch relativ sparsam damit umgegangen.
Gulasch mit einem Schuss Essig war mir bisher noch nicht so bekannt, was daran liegen mag, dass ich eigentlich nicht gerne mit normalem Essig koche. Momentan überdenke ich das aber 😀
Danke für den Hinweis.
Das Hähnchengulasch hat sehr gut geschmeckt.Gut gewürzt und das Fleisch war sehr zart.
Werde ich öfter machen.
Vlg. Hans
Hallo Hans,
danke für dein Feedback. Du kannst das Rezept ja als nächstes mit Zander oder einem anderen hellen Fisch ausprobieren.
Gruß
Henrik