Mit der Fähre von Genua nach Palermo: Unsere bequeme Art, Sizilien zu erreichen

Ihr plant mit dem Auto oder dem Wohnmobil nach Sizilien zu reisen, habt aber keine Lust die weite Strecke über den Landweg zu fahren? Dann könnte die Fähre von Genua nach Palermo eine gute Alternative sein. Wir haben uns ab Mitte März 2023 in der Nebensaison auf den Weg gemacht, um dem kalten, schmuddeligen Wetter in Deutschland zu entfliehen. In diesem Beitrag berichten wir über unsere Erfahrungen, was ihr während der Fahrt erwarten und wie ihr die Tickets buchen könnt.

Warum mit der Fähre von Genua nach Palermo?

Die Fähre von Genua nach Palermo ist generell eine vergleichbar bequeme und günstige Möglichkeit Sizilien zu erreichen. Es ist eine stressfreie Alternative zum Fliegen und eine gute Option für diejenigen, die wie wir die lange Fahrt vom Festland zur Insel vermeiden möchten.

Als wir uns im Winter dafür entschieden haben für etwa 4 Wochen zunächst Sizilien und anschließend Festland-Italien zu erkunden, war natürlich die Anreise ein wichtiger Punkt, den es zu bedenken galt.  Die Strecke von Neuss nach Palermo beträgt laut Google Maps über 2.300 Kilometer und ist mit ca. 24 Stunden reiner Fahrtzeit veranschlagt.

Bei besten Wetter fährt die Fähre nach Palermo

Das war definitiv zu viel für uns, da wir ja auch noch weitere Übernachtungen einplanen müssten. Recht schnell sind wir so auf die Fährverbindung von der italienischen Hafenstadt Genua zum sizilianischen Palermo gekommen. Durch diese etwa 21-stündige Überfahrt konnten wir also etwa 1.400 Kilometer Strecke sowie etwa 15 Stunden Zeit am Steuer einsparen. Während die Katzen in der Kabine schliefen, konnte ich also mit einem Kaffee und dem großartigen Blick auf die Weiten des Mittelmeers an meinen Artikel-Ideen arbeiten und so die Zeit besser nutzen.

Palermo – Das Ziel unserer Reise

Wie man die Fähre von Genua nach Palermo erreicht

Berge, Schnee, Stau, Kurven und etwas holprig. Unsere Anreise zum Hafenterminal in Genua hat doch etwas mehr geschlaucht, als wir es uns ursprünglich gedacht haben. Nach einem nächtlichen Zwischenstopp auf einem Weingut im südwestlichen Schwarzwald, führte die anschließende Strecke durch den Gotthard in der Schweiz, entlang des Luganer Sees bis nach Genua. Durch den einsetzenden Schneefall in der Schweiz standen wir etwa 1,5 bis 2 Stunden lang vor dem Gotthard-Tunnel im Stau.

Das schlagartig bessere Wetter auf der anderen Seite des Tunnels hat die Stimmung aber wieder gehoben. Dafür waren die Straßen ab Grenzübergang zu Italien sagen wir „ausbaufähig“ 😀 Wir erreichten Genua erst gegen 18:00 Uhr. Dies ist zum Glück mehr als zeitig genug, da das Boarding üblicherweise erst gegen etwa 21:30 Uhr erfolgt. Laut Fähranbieter GNV sollte man etwa zwei Stunden vor Abfahrt am Terminal sein.

Die Anfahrt zum eigentlichen Terminal ist auf dem ersten Blick zunächst unübersichtlich, da es so viele Abzweigungen gibt und man sich auch nicht unbedingt auf das Navi verlassen sollte. Allerdings sind die Terminals an sich gut ausgeschildert. Da wir in der Nebensaison unterwegs waren, war auch nicht viel los, sodass das Hafenpersonal, wenn auch manchmal etwas mürrisch, gut ausgeholfen hat. Mit der vorab ausgedruckten Ticket-Bestätigung haben wir bereits vor dem Terminal unsere Fährtickets samt Zimmernummer erhalten, die später nochmal vor dem Einschiffen überprüft wurde.

Parkplatz vor der Fähre nach Palermo in Genua

Der Anlegerbereich ist unspektakulär und eigentlich nur ein großer Parkplatz, auf dem sich Autos, LKW und natürlich viele Camper aufreihen. Die Toiletten vor Ort würden wir persönlich nicht benutzen und waren über unsere Bord-Toilette froh. Daneben gibt es noch einen spartanischen Imbiss samt Kiosk, an dem sich vorwiegend die Fernfahrer trafen.  

Gegen 20:00 Uhr ging dann das erste Spektakel los, denn die Fähre kam an und musste zunächst entladen werden. Ein wildes, aber irgendwie koordiniertes Durcheinander von Entladefahrzeugen, LKW und Autos begann das Schiff zu verlassen. Ca. 1,5 Stunden später waren wir dann an der Reihe auf das Schiff zu fahren, was unsere Katzen überraschend gelassen auf dem Wohnmobil heraus beobachteten.

Auch wenn wir das System nicht ganz verstanden haben, ist die Auffahrt auf solch eine Fähre vielleicht etwas ungewohnt, aber durchaus machbar, sogar mit einem Anhänger. Somit waren wir nur wenige Minuten später samt Katz und Kegel bereits auf dem Schiff und konnten mit unseren Tickets die gebuchten Kabinen aufsuchen.

Die Fähre wird in Genua entladen

Was einen während der Überfahrt von Genua nach Palermo erwartet

Die Überfahrt mit der Fähre von Genua nach Palermo dauert etwa 21 Stunden, je nach Wetter. Da wir Lisa und Chewie mit dabeihatten, haben wir uns für die Buchung einer Kabine entschieden, was definitiv die richtige Entscheidung war.

Da wir vorab im Internet auch schon viele negative Rezessionen über die Fähren gelesen hatten, waren wir positiv überrascht, als wir unsere saubere und durchaus geräumige Kabine betraten. Man merkt der Fähre und den Kabinen zwar an, dass diese seit der Kiellegung vor etwa 20 Jahren im Dauerbetrieb war, aber alles war funktional und sauber. Unsere 4er-Kabine verfügte über die typischen Klapp-Stockbetten, wie man sie vielleicht aus Nachtzügen kennt. Dazu noch ein Duschbad, einen Nachttisch sowie einen Kleiderschrank. Alles pragmatisch und gut.

Während der Fahrt gab es zumindest in der Nebensaison überall auf dem Schiff ausreichend bequeme Sitzgelegenheiten, zwei geöffnete Restaurants, einen Hundebereich und ein paar Shopping-Möglichkeiten. Dazu verfügt die Fähre noch über einen Spielbereich für Kinder, einen Außenpool, ein kleines Kino und eine Disco. Da diese allerdings in der Nebensaison nicht geöffnet waren, können wir dazu nichts sagen.

Die Haustier-Kabinen der Fähre sind groß genug

Die Preise und Qualität der Speisen und Getränke empfanden wir persönlich als vollkommen okay. Im März 2023 kosten beispielsweise

• eine Tasse Kaffee 2,20 Euro
• eine Dose Cola 3,20 Euro
• ein Croissant 1,80 Euro
• ein Panini Brot zwischen 4,80 Euro und 6,00 Euro.

Wer während der Fahrt nicht auf das Internet verzichten kann, erhält an der Rezeption einen Code, mit dem man sich für 15 Minuten kostenfrei ins WLAN einwählen kann. Dies haben wir allerdings nicht getestet.

Alles in allem eine unspektakuläre, aber entspannte Überfahrt, bei der man einfach auch mal nur Lesen, Kaffee trinken, Blog-Artikel schreiben oder auch nur den Blick schweifen lassen kann. Mehr Infos über die Lebensmittel-Preise am Zielort findet ihr in unserem Artikel über das Essen auf Sizilien.

Eines der Restaurants der Fähre Genua-Palermo

Wie man die Fährtickets von Genua nach Palermo bucht

Die Buchung der Tickets für die Fähre von Genua nach Palermo ist ganz einfach. Man kann diese online über die Website des Anbieters GNV oder über ein Reisebüro buchen. Wir haben uns für ersteres entschieden und mussten bei der Buchung unsere persönlichen Daten angeben und die Art der Kabine wählen, in der wir wohnen wollten.

Neben den speziellen Hautier-Kabinen gibt es noch normale Zwei- und Vierbett-Kabinen, welche auch mit Meerblick gebucht werden können. Wenn man keine Kabine buchen möchte, steht u.a. noch die Option der Schlafsitze zur Verfügung.

Möchte man noch ein Fahrzeug mitnehmen, wählt man auch hier bei der Buchung die passende Klasse aus und gibt die ungefähren Fahrzeug-Maße ein. Ihr habt auch die Möglichkeit Extras hinzuzufügen, z. B. einen Verzehrgutschein oder ein Unterhaltungspaket.

Unsere Überfahrt mit zwei Wohnmobilen, einem Anhänger, einer Außenkabine, drei Personen und zwei Katzen kostete uns knapp über 500 Euro. Wenn man die eingesparte Zeit, Strecke, Verbrauch und Maut für die Fahrt über Land in Relation setzt, ist das für uns ein guter Preis.

Nach der Bezahlung erhaltet ihr dann eine Mail mit dem Buchungsbeleg und den weiteren Informationen zur Überfahrt. Sollte es zu Änderungen im Fahrplan kommen, erhaltet ihr zwischendurch eine Nachricht per SMS.

Die Sitzgelegenheiten der Fähre sind bequem

Mit der Fähre nach Sizilien – Unser Fazit

Nach einem entspannten Tag auf der Fähre kamen wir am frühen Abend nach knapp 21 Stunden im Hafen von Palermo an. Die Kabinen mussten etwa 30-45 Minuten vor dem Anlegen verlassen werden und etwa 15 Minuten vor dem Anlegen konnten wir zu den Fahrzeugen gehen. Die lief systematisch ab, je nachdem wo das Fahrzeug im Ladebereich geparkt war, sodass wir die Fähre und auch den Hafen von Palermo relativ geordnet und zügig verlassen konnten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Fähre von Genua nach Palermo für uns eine bequeme und kostengünstige Möglichkeit war, Sizilien zu erreichen. Mit bequemen Sitz- und Schlafplätzen, Speisemöglichkeiten und Unterhaltungsangeboten (in der Hauptsaison) bietet die Fähre eine stressfreie und angenehme Reise. Ein guter Start für unseren Wohnmobil-Urlaub auf Sizilien und unseren Camper-Roadtrip durch Italien.

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